Am 23.08.2021 feierte der Kleingärtnerverein Riepenbach e.V. sein 70-jähriges Jubiläum.
70 Jahre – Grund genug zurückzublicken und Generationen von Gartenfreunden zu danken.
Die Gründung der Kolonie Riepenbach fand in einer Krisen- und Notzeit statt.
Der zweite Weltkrieg war gerade erst 6 Jahre vorbei und der Aufbau sicher nicht leicht.
So wie sich das Bild der Stadt Hameln in 70 Jahren verändert hat, so hat sich auch das Gesicht und das Leben im Verein verändert.
Für die Gründerväter in der damaligen Zeit war das erklärte Ziel der Kleingärtnerei die Nahrungsbeschaffung mit Obst und Gemüse.
12 Wangelister Bürger beschossen aus ihren gepachteten Gärten eine Kolonie zu machen.
Mit Unterstützung des Bezirksverbandes der Kleingärtner Hameln kam es am 23.08.1951 zur Gründungsversammlung.
1955 vergrößerte sich der Verein auf 42 Mitglieder und 13 neuen Gärten.
Wie immer und überall gab es gute und schlechte Zeiten. 1967 gab es einen besonderen Höhepunkt im Vereinsleben.
Eine 500m lange Wasserleitung wurde in Gemeinschaftsarbeit verlegt. 1969 begannen die Arbeiten zum Bau des Vereinsheims.
Alle Gartenfreunde leisteten in vielen freiwilligen Gemeinschaftsstunden und finanziellen Beiträgen großes.
Selbst Wangelister Bürger als Freunde des Verein halfen selbstlos. 1970 wurde die Einweihung des Vereinsheims festlich begangen.
Dieses Heim wurde in den folgenden Jahren zum Treffpunkt der Gartenfreunde und Schauplatz vieler gemütlicher Feste und Feiern.
Nachdem 1981/82 das Wangelister Feld erschlossen und bebaut wurde, konnte das Vereinsheim an den Schmutzwasserkanal und die Gasleitung angeschlossen werden.
1984 begannen die Arbeiten zur Sanierung und Erweiterung der Kolonie. Am 31. Mai 1986 war die Sanierung abgeschlossen.
Die Kolonie bekam ein neues Aussehen. Ein inneres Wegenetz und ein Parkplatz einstanden.
1998 konnte das dringend benötigte Gerätehaus fertiggestellt werden sowie ein kleiner Festplatz.
…. Und so nimmt das Leben seinen Lauf.
Hier möchte ich den ehemaligen Ehrenvorsitzenden Werner Radloff zitieren:
„Der eine erfreut sich am Ziergarten mit Gartenzwergen und der andere wieder am reinen Nutzgarten. Doch alle haben Freude an ihrem Garten und sorgen so dafür, dass die Kolonien als grüne Lungen und Erholungsstätten vielen Familien und Mitmenschen erhalten bleiben.
Dieses sehen die Kleingärtner als ein Stückchen Lebensqualität.“
In der heutigen Zeit ist ein Kleingarten Ersatzurlaub, Anschauungsobjekt, Rückzugsort und auch wieder Gemüselieferant.
Viele junge Menschen wollen wieder „zurück zur Natur“. Erfreulicher Weise spiegelt sich dies auch in unserer Kolonie wider.
Die Ansprüche an einen Kleingarten haben sich verändert. Das Leben hat sich verändert.
Umwelt- und Naturschutz werden von vielen Menschen neu gelebt.
Auf Artenschutz und biologische Vielfalt muss nachhaltig geachtet werden. Die Natur muss sich in unser Leben zurück kämpfen.
Dies hat der langjährige 1.Vorsitzende Holger Strauß im richtigen Moment erkannt.
Mit viel Arrangement, Hartnäckigkeit und Herzblut hat er die Naturerlebnisstätte – kurz NEST – ins Leben gerufen.